@tension

Jedes Material hat aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften eine unterschiedliche Befähigung inne sich einer Formgebung zu widersetzen. @tension ist Teil einer Untersuchung diese Eigenarten zu analysieren und Material im Experiment zu überprüfen.
Grundlage dafür bildet die Form eines Ellipsoiden. Dieser ist in zwei Ausführungen, jedoch mit gleichen Attributen entstanden. Beide visualisieren Spannung, Kraft und Elastizität, nutzen dafür jedoch die materialimmanenten Eigenschaften.

 

Das Stahlobjekt

Die Materialkonstruktion besteht aus der Kombination zweier unterschiedlicher Werkstoffe, die miteinander in einer Wechselbeziehung stehen. Der transparente Kunststoff im Zusammenspiel mit dem charakteristischem Stahl transformiert zum Technoiden.
Die Konstruktion besteht sowohl aus Druck- als auch aus Zugelementen. Sechs dünne Federstahlstreifen sind fassähnlich über zwei filigrane Edelstahl Ellipsen gespannt. Eine transparente Kunststoffsehne hält die Spannung der einzelnen Federstahlstreifen zusammen. Der Verlauf der Sehne ist so geartet, dass ein Knoten reicht um sie als Schlaufe zu schließen. Innerhalb des Ellipsoiden wird die Kunststoffsehne jeweils auf Höhe der Edelstahlellipsen durch kleine Stahlringe gebündelt. Diese werden gegen das nach innen Rutschen durch einen weiteren Edelstahlreifen, der von der Sehne „umflossen“ wird, fixiert.
Da die Kunststoffsehne aus einem Stück besteht, muss sie an jedem Ende eines Federstahlstreifens umgelenkt werden. Damit dies für die Sehne schadenfrei möglich ist, ist die Umlenkung durch kleine Knebel realisiert. Tragend bei diesem Konstrukt sind die Eigenschaften der verwendeten Materialien. Durch die hohe Elastizität des Federstahls wird eine enorme Spannung aufgebaut, diese wird vom Kunststoff, der eine gewisse Zugspannung verkraftet, in der Form gehalten. Dadurch entsteht der Eindruck von Endlichkeit der Objektform, was die wahrgenommene Spannung zusätzlich steigert.

 

Die Plastik

Die vorangegangenen Studien sind für diesen Teil sehr wichtig. Die Eigenschaften des Stahlobjekts wurdenn in formaler Art und Weise ausgereizt und unter Berücksichtigung wesentlicher Merkmale in die Plastik übersetzt.
Da Gips aufgrund seiner Eigenschaften Grenzen gesetzt sind, ist es wichtig besonders Volumen – Masseverteilung unter dem Aspekt von Ganzheitlichkeit und Ausgewogenheit, Grad der Gliederung und Gerichtetheit, Symmetrie und Achsenbeziehungen und die detailierte Ausbildung der Flächen, Ecken und Kanten zu berücksichtigen.
Sechs gleichmäßig gespannte, bikonvexe Streifen weisen auf die Kraft des Federstahls hin. Der Effekt wird durch längs verlaufenden Mulden, die durch Kanten von den Streifen getrennt sind unterstützt und wirken im Zusammenspiel mit ihnen als regelrechter Katalysator. Die technoide Gesamterscheinung sowie die formgebenden Metallreifen des Stahlobjekts wurden im Gipsmodell diametral abgebildet und lassen es so massiv und beständig wirken.

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